Eigh. Brief m. U. Schloß Bürglen bei Kandern in Baden, 7. Juli 1878. 4 S. (20 x 12,5 cm). An eine Freundin [die Frau seines Freundes Fritz Esser in Bonn].

Richard Paul Wilhelm Güßfeldt (1840-1920), Geograph, Forschungsreisender und Alpinist.

"Theuerste Freundin,
Heut, mitten in der Einsamkeit, in die ich mich zurückgezogen habe, erreichte mich die Nachricht von meines lieben Fritz Tode. Seitdem sind Sie und Ihre Kinder mein einziger Gedanke; ich weiß nicht genau, was ich empfinde, ich weiß nur, daß meine liebste Freundin von dem schwersten Schlag betroffen worden ist, der sie überhaupt treffen konnte. Ihnen zu zeigen, wie tiefes Leid Ihr Leid in mir erregt, kommt mir fast wie ein Spott vor. Ich habe mir, ich weiß nicht weßhalb, die Anzeige Ihrer Hochzeit aufbewahrt; ich werde nun diese Todesnachricht dazulegen, und über Ihrem zerstörten Glück weinen; meine Thränen werden Ihrem Gatten und meinem Freunde gelten. Ich stellte ihn hoch in meinem Herzen, wohl höher als irgend einen andern [...]"

Güßfeldt studierte Naturwissenschaften und Mathematik und habilitierte sich 1868 in Bonn für Mathematik. "Pläne zu einer Forschungsreise, zunächst durch die Teilnahme am deutsch-französischen Krieg 1870/71 zurückgestellt, fanden 1873 ihre Verwirklichung, als Güßfeldt durch A. Bastians Vermittlung im Auftrage der „Gesellschaft zur Erforschung Äquatorial-Afrikas“ eine Expedition nach Westafrika an die Loango-Küste leitete." (NDB)

Sehr gut erhalten.

1878, Brief, 4 Seiten, Deutsch

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